Bericht: Vespa World Days London 2012

SIP war auf den Vespa World Days in London vertreten und hat mir einen Bericht zur Veröffentlichung überlassen, welchen ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Den Höhepunkt des offiziellen Vespa Event Kalenders stellen jährliche die Vespa World Days, ausgerichtet vom Vespa World Club (früher FIV) und einem lokalen Ausrichter, dar. Für 2012 war die Wahl auf London gefallen, der Stadt die nur wenige Wochen später die olympischen Sommerspiele ausrichten soll. Ein Mega Event in einer Weltstadt, mit entsprechend hohen Erwartungen startete der SIP Tross in Richtung good old England. Als einer der Hauptsponsoren der Vespa World Days mussten wir von SIP Scootershop natürlich auch entsprechend vertreten sein und so starteten wir mit 2 Sprintern, 10 Mitarbeitern, 10 Vespas, ner Menge Teile und bester Stimmung.Zuvor hatte der Veranstalter noch bekannt gegeben, dass sich die Location kurzfristig geändert hat, zur Konzert Arena „The O2“, einer Themse Halbinsel.

Dort angekommen gab es bereits einige Ungereimtheiten. Auf der Halbinsel sind keine Zweitakter erlaubt. Der Parkplatz für die Roller befand sich etwa 2km entfernt vom Veranstaltungsgelände. Die Besucher verloren sich in dem gigantischen O2 Gelände und man bemerkte schnell, dass man dieses Wochenende besser Wanderstiefel eingepackt hätte. Es gab wohl auch einige Probleme mit den Registrierungen und den Tickets, was eine Gruppe aus Belgien bereits am Freitag entnervt zur Heimfahrt bewegte. Offenbar war das Organisationsteam mit dem kurzfristigen Locationwechsel und wohl auch mit der generellen Größe der Veranstaltung überfordert. Immerhin spielte das Wetter dann doch deutlich besser mit als vorhergesagt und so konnte am Samstag vormittag der „Rideout“ starten. Der führte erstmal allerdings nicht ins schöne englische Hinterland wie man vermuten würde sondern auf eine 20km lange Autobahntour. Für die 50er Roller ein Problem da 1. illegal und 2. tempomäßig nicht machbar. So splittete sich der Pulk bald in mehrere Gruppen auf, jeder fuhr dem anderen hinterher, nur um irgendwann festzustellen, dass auch der führende nicht mehr wusste wo es langgeht. Für mich persönlich ist so eine Ausfahrt immer der Höhepunkt eines Treffens, dass man auf die Idee kommen kann, einen solchen Corso im forcierten Tempo über eine lange Strecke auf eine Autobahn zu verlegen war mir allerdings auch neu. Nach diesem konfusen Programmpunkt hatte der Veranstalter nur noch das abendliche Galadinner auf dem Programm stehen. Allerdings besteht auf dem O2 Gelände neben Rauch- auch Alkoholverbot. So wurden die Teilnehmer im weissen Bierzelt zu Mineralwasser bewirtet und um halb elf ging das Licht aus, ende der Veranstaltung. Ratlose Gäste überlegten sich nun Alternativen, und grüppchenweise wurde so die nahe Londoner City unsicher gemacht, was zumindest Vespas sichtbar ins Stadtbild brachte. Man macht halt aus allem das Beste und London hat ja immerhin einiges an Optionen zu bieten.

So eine Eurovespa, oder wie sie seit ein paar Jahren heissen „Vespa World Days“, ist eigentlich eine „gmahde Wiesn“ wie man in Bayern sagt. Es kommen 100% sicher 2000+ Teilnehmer aus ganz Europa, jeder Teilnehmer zahlt seit Jahren brav einen viel zu hohen Eintrittspreis, auch das meist klaglos. Der veranstaltende Club muss dafür eigentlich nicht viel bieten: einen grossen Platz, irgendwo, auf den alle Teilnehmer und alle Roller passen und sich durch an- und abfahrende Roller, die Vermischung der verschiedensten Clubs und Teilnehmer aus allen Ländern eine fröhliche Festival Atmosphäre entwickelt. Dann eine schöne Ausfahrt, am liebsten mitten durch den Ort, mit einem Stop an dem man sich ein Sandwich und Getränke kaufen kann, und alle kehren mit leuchtenden Augen zurück. Abends Verpflegung für alle. Den Rest übernehmen die Teilnehmer, die teils über 2000km Anfahrt hinter sich haben schon selbst.

Leider hat das in London nicht geklappt. Man kann nicht Roller und Veranstaltungsort trennen, die Leute bringen doch nicht ihre wertvollen Schätze mit oder fahren von weit her an um die Objekte um die es sich eigentlich dreht auf einen leeren Parkplatz zu stellen und dann eine Wanderung zu einer Zeltstadt ohne Fahrzeuge zu übernehmen.

Schade um das Eintrittsgeld von jedem einzelnen Teilnehmer. Man kann den Ablauf der Veranstaltung durchaus kritisch sehen, denn die Leute zahlen viel Geld, neben dem teuren Eintritt, um vor Ort zu sein, und dann muss ihnen auch ein Mindestmaß geboten werden, siehe oben. Hat 2012 sicher nicht geklappt, alle haben trotzdem das Beste daraus gemacht und natürlich hatte jeder seinen Spass, aber nicht wegen sondern trotz der Veranstaltung.

2013 finden die World Days in Belgien statt. Ich hab die Jungs in London kennengelernt. Umkompliziert, lustig, saunett. Bin guter Dinge für nächstes Jahr.

Hier haben wir Bilder und Eindrücke aus London mitgebracht.

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